Nein, in diesem Artikel geht es nicht um Küchentips 😉 Es geht um dich und wie du mit dir sprichst, wenn dir ein Missgeschick oder ein Fehler passiert. Was die Bratpfanne damit zu tun hat erfährst du in diesem Artikel.

 

Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Missgeschick: sie hat auf einer Motorradausfahrt versehentlich Diesel statt Benzin getankt. Es war ihr so peinlich, dass sie sich nicht traute, der Gruppe, mit der sie unterwegs war, davon zu erzählen. Sie fuhr weiter, bis das Motorrad stehen blieb und ließ sich abschleppen. Aus Angst vor der Reaktion ihres engeren Umfelds, erzählte sie auch niemandem aus ihrer Familie davon. „Die anderen werden mich verurteilen und auslachen, ich will nicht zum Gespött werden…. echt….Wie kann mir nur sowas Dummes passieren, WIE BLÖD BIN ICH EIGENTLICH!“ PENG – AUTSCH. Sie hat sich selbst so sehr verurteilt und hat es nicht einmal gemerkt.
„Wie groß ist eigentlich die Bratpfanne, die Du dir selbst dafür überbrätst?“ fragte ich sie. Sie verstand sofort, was ich meinte und nannte mir eine Marke, die ich nicht kannte. „Die aus der Prilwerbung von früher, also eine sehr große“.

Hand aufs Herz: wenn du einen Fehler machst oder Dir ein Missgeschick passiert, wie schnell bist Du innerlich dabei, dich selbst dafür zu verurteilen?

Wie groß und schwer ist die (innere) Bratpfanne, die Du dir selbst dafür überbrätst? Ich hoffe, du verstehst das Bild? Die Bratpfanne als Bild für den inneren Urteilsspruch, den wir uns selbst verpassen.

Wir Menschen sind schon eine interessante Spezies: da passiert uns ein Fehler, ein Missgeschick oder es läuft mal nicht so wie gewünscht und DONG hauen wir uns selbst einen kräftigen Schlag drüber:
„So was Blödes kann ja nur mir passieren!“

„Wie doof muss man eigentlich sein!“

„ Oh Mann, kann ich echt so dumm sein?“

„Jemand anderem würde so was nie passieren, nur mir!“

Und? Erkennst Du Dich darin wieder? Wie oft, hast Du schon so mit dir gesprochen?

Würdest Du das zu einer guten Freundin sagen, wenn ihr ein Missgeschick passiert?

 

Erforsche Deine Bratpfanne:

Wie groß ist sie?

Wie schwer? Und aus welchem Material ist sie?

Ist es eine ganz leichte Pfanne, in der man wunderbar Crêpes braten kann? Und mit einer Hand und einer schwungvollen Bewegung aus dem Handgelenk den Crêpes in die Luft werfen und so ganz leicht in der Pfanne wenden kann (sofern er nicht an der Decke kleben bleibt 😉 ) ?

Oder ist es die schwere, gusseiserne, die Du mit beiden Händen anpacken musst, um sie überhaupt vom Herd zu bewegen? Deren Schlag dann aber auch wirklich sitzt!

Welche Gebrauchsspuren sind an ihr zu erkennen?

Wie lange benutzt du sie schon?

Wie oft kommt sie zum Einsatz? Täglich? Mehrmals pro Woche?

Steht sie immer griffbereit? Oder gut verstaut im Schrank?

Ich finde es bemerkenswert wie selbstverständlich wir Menschen uns sofort verurteilen, uns dadurch wehtun, ohne dass uns das bewusst ist. Mir tut das richtig weh.

Vor einiger Zeit ging es mir auch so: ganz unbewusst und selbstverständlich verurteilte ich mich für Fehler, Unzulänglichkeiten etc, bis mich meine Therapeutin eines Tages freundlich darauf hinwies.

Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie streng und destruktiv ich mit mir selbst umging.

Ich wurde aufmerksamer und achtsamer im Umgang mit mir selbst. Und lernte nach und nach, mich immer mehr anzunehmen, freundlicher mit mir selbst zu sein. Das ist ein Weg, der sich zu gehen lohnt. Ein Weg zur Selbstliebe.

Ich möchte Dich dafür sensibilisieren, freundlicher mit dir selbst zu sein. Achtsam und aufmerskam dir selbst gegenüber zu sein, wenn du dich verurteilst und damit sofort aufzuhören, sobald du es bemerkst. Du schwächst dich damit, machst Dich klein. Wofür soll das gut sein?

Bitte denke daran:
Deine Bratpfanne ist zum Braten da, nicht dafür, dir selbst weh zu tun!

 

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Bild von Walter Bichler auf Pixabay